Post   10. 01. 2018

Das Köhlen

Bei der Veredelungstechnik des Köhlens etwa wird vermeintlich brachial auf die Oberfläche des Holzes eingewirkt. Gilt der Baum seit jeher als Sinnbild für Leben und Wachstum, so besteht die Kunst beim Köhlen darin, diese Kraft des Ursprungs sichtbar zu machen – und die Lebensgeschichte des Baumes nicht erst beim Aufschneiden, sondern den Stamm bereits von außen zu lesen. Die Auswahl des richtigen Materials setzt dabei den Auftakt zu einer Prozesskette mit mehreren Gliedern: Zunächst wird mit dem Hobel Hand an den Rohling gelegt, im Anschluss kommt die Kettensäge zum Einsatz. Sie verleiht der planen Fläche eine markante Struktur. Danach absolviert das Brett einen Feuerlauf: Die Oberfläche des Holzes wird so lange mit dem Bunsenbrenner bearbeitet, bis die oberste Schicht verkohlt ist. Durch das Verbrennen und nachfolgende Bürsten bleiben die harten Holzteile stehen, die weichen werden abgetragen. Astlöcher, Risse und die Spuren der Kettensäge fließen sanft ineinander über und hinterlassen eine charaktervoll hervorgehobene Holzstruktur. Abschließend mit unterschiedlichen Verfahren veredelt und mit Naturharzöl versiegelt, entstehen harte, widerstandsfähige Oberflächen in verschiedenen Farbtönen und mit spannender Haptik, die nachgerade zum Streicheln verführt.

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Mit Feuer veredelt.

Bereits 2012 entstand der Kontakt zu dem österreichischen Künstler und Holzartisten Stefan Knopp. Mit der Edition Stefan Knopp wurde die gemeinsame Urkraft gebündelt und zu einer einzigartigen Kollektion geformt. Feuer und Kettensäge prägen diesen besonderen Stil, aber auch Wasser und Pigmente erweitern das unvergleichliche Oberflächen-Portfolio. Produkte wie der Monolith und der Butterfly sind aus dieser Zusammenarbeit entstanden und prägen bis heute den Stil der Kollektion mit. Mit der Edition Stefan Knopp hat Janua sich im absoluten Luxussegment etabliert und bietet damit die passenden Produkte für individuelle und einzigartige Interior-Lösungen für ein anspruchsvolles Klientel. Aus dieser Kooperation sind noch weitere spannende Oberflächen zu erwarten.

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Wir machen die Kraft der Natur zum Kunstobjekt und zollen dem ältesten Werkstoff der Welt Respekt – durch ein Herstellungsverfahren, das den Charakter des bearbeiteten Holzes betont anstatt es zu zerstören. Jedes Möbel verkörpert erkennbar die Eigenarten des Baumes, von dem es stammt. Doch so vehement die Oberflächenveredelung durchs Köhlen derzeit Einzug ins deutsche Interior-Design hält – neu ist dieses Verfahren nicht. Es wurde bereits in der Antike angewandt, um Holz zu konservieren und vor Fäulnis und Insekten zu schützen.


#eichegeköhlt


Knapp 60 Arbeitsstunden wendet Stefan Knopp dafür auf, um aus einer Eichenbohle  für einen Monolith-Tisch das Besondere herauszuholen. „Zeit bedeutet  für mich die konzentrierte Hingabe an meine Arbeit“, sagt er. Nur durch  intensives Wahrnehmen seiner Aufgabe werde er dem natürlichen,  jahrzehntelangen Wachstum eines Baumes gerecht, der unter seinen Händen  durchs Feuer geht und dadurch einen besonders starken Charakter ausprägt.


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